- 14 - ZUSAMMENFASSUNG, SUMMARY, RÉSUMÉ
werden der Bestand an radioaktiven Reststoffen, Rohabfällen und Abklingabfällen sowie der Anfall und Bestand kon-
ditionierter radioaktiver Abfälle ermittelt.
Der Bestand endlagerfähiger radioaktiver Abfälle (mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung) betrug am 31. Dezember
20
09 96.410 m
3
(Vorjahr: 93.932 m
3
). Der Bestand an (vernachlässigbar wärmeentwickelnden) Zwischenprodukten
und unbehandelten Abfällen belief sich auf 8.220 m
3
und 20.378 m
3
(Vorjahr: 7.319 m
3
und 20.099 m
3
).
Der Bestand konditionierter wärmeentwickelnder Abfälle betrug 2009 605 m
3
(Vorjahr 598 m
3
). Es waren weitere 31 m
3
wärmeentwickelnde Abfälle in unbehandelter Form und 1.251 m
3
als Zwischenprodukte zwischengelagert.
Bis zum 31.12.2009 sind in Deutschland 13.094 Tonnen SM (Schwermetall = Uran + Plutonium) in Form bestrahlter
Br
ennelemente angefallen (Vorjahr: 12.790 Tonnen). Davon wurden 6.662 Tonnen zur Wiederaufarbeitung im Ausland
a/jointfilesconvert/439185/bgegeben.
Strahlenunfälle und besondere Vorkommnisse
Durch die strengen Vorschriften im Strahlenschutzrecht sind meldepflichtige besondere Vorkommnisse mit Personen-
beteiligung beim Umgang mit ionisierenden Strahlen und radioaktiven Stoffen selten. Diese Vorkommnisse werden
j
ährlich in diesem Bericht zusammengefasst. Die Mehrzahl der im Jahr 2009 gemeldeten Vorkommnisse betrafen Fun-
de von radioaktiven Stoffen auf Mülldeponien, die durch eine unzulässige Entsorgung verursacht wurden. Dabei kam
es
in einem Fall beim Fund einer Cs-137-Quelle zu einer Ganzkörperexposition von max. 2 mSv . Durch Verwechslung
von Patienten in medizinischen Einrichtungen kam es im Rahmen von Strahlentherapien zu Fehlbestrahlungen. Die Or-
ganisationsabläufe wurden überprüft und Änderungen eingeleitet.
Nichtionisierende Strahlung
Mit dem zunehmenden Technisierungsgrad der Umwelt steigt auch die Zahl der Quellen, die zu einer Exposition der
al
lgemeinen Bevölkerung gegenüber nicht-ionisierender Strahlung beitragen. Dies sowie neue technische Entwicklun-
gen stellen auch in 2009 Herausforderungen für den Strahlenschutz dar. Um die Risikobewertung bezüglich Wirkungen
el
ektromagnetischer Felder auf einer soliden Datenbasis leisten zu können, wurden im Rahmen des Umweltfor-
schungsplans des Bundesumweltministeriums (BMU) vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) sowohl im Bereich „Sta-
tischer Magnetfelder“ als auch in den Bereichen „Niederfrequente und hochfrequente elektromagnetischer Felder“ so-
wie „Optische Strahlung“ auch in 2009 Forschungsvorhaben initiiert und koordiniert. Im Bereich der statischen
M
agnetfelder beziehen sich diese Vorhaben auf die Erfassung und gesundheitliche Bewertung der real auftretenden
Expositionen bei Magnetresonanztomographie(MRT)-Anwendungen. Im Bereich „Niederfrequenz“ wurden u. a. Unter-
suchungen zur Verbesserung der Datenlage bezüglich niederfrequenter Felder und Leukämie im Kindesalter begon-
nen. In Bereich hochfrequenter elektromagnetischer Felder befassen sich die neu initiierten Forschungsvorhaben mit
de
r Klärung der Frage zu möglichen Langzeitrisiken für Handynutzungszeiten von mehr als 10 Jahren und bezüglich
der Frage, ob Kinder stärker durch hochfrequente elektromagnetische Felder exponiert sind oder empfindlicher reagie-
ren als Erwachsene. Zusätzlich wurde im Jahr 2009 weitere Forschung im Bereich Risikokommunikation betrieben u. a.
m
it dem Ziel, mittels verbesserter Kommunikation und Information einen sachlichen Umgang mit dem Thema „Elektro-
magnetische Felder“ in der Bevölkerung zu unterstützen.
Im Bereich der „Optischen Strahlung“ sind vor allem die langfristigen gesundheitlichen Schäden durch UV-Strahlung
G
rund sowohl für weitere Forschungsvorhaben als auch für die Verbesserung der Risikokommunikation sowie der In-
formationsmaßnahmen des BfS. Die Besorgnis erregende Zunahme von Hautkrebs ist mit einem seit Jahrzehnten ver-
änderten Freizeitverhalten assoziiert. Das BfS hat sich daher auch 2009 für die Umsetzung von Maßnahmen einge-
setzt, um die UV-Belastung der Bevölkerung zu reduzieren. Hierzu gehört u. a. die fortlaufende Messung der natürlichen
UV-
Strahlung mit Hilfe des in Deutschland seit 1993 etablierten UV-Monitorings des BfS, des Umweltbundesamtes
(UBA) sowie weiteren fünf Institutionen und die Veröffentlichung des davon a/jointfilesconvert/439185/bgeleiteten UV-Indexes. Die für das Be-
richtsjahr 2009 ermittelten Daten wiesen vor allem in den Frühsommer-Monaten Maximalwerte des UV-Index von über
ac
ht auf, also eine UV-Strahlungsintensität, bei der Schutzmaßnahmen unbedingt erforderlich sind. In Bezug auf die
Anwendung künstlicher UV-Strahlung wurde vom BfS bereits 2003 ein freiwilliges Zertifizierungsverfahren für Solarien
bzw. Sonnenstudios geschaffen. Es ließen sich bis Ende 2008 knapp 800 Sonnenstudios nach den hierfür extra aus-
gearbeiteten Kriterien des Runden Tisches Solarien (RTS) zertifizieren. In 2009 wurden keine weiteren Sonnenstudios
ze
rtifiziert. Dies liegt zum Einen an der im Zertifizierungsverfahren seit Mitte 2008 geforderten Begrenzung der maxi-
malen Gesamtbestrahlungsstärke aller Solarien auf 0,3 W/m
2
, zum Anderen an der Einführung gesetzlicher Regelun-
gen: zurückgehend auf die Initiative des BMU und des BfS trat im August 2009 das Gesetz zur Regelung des Schutzes
vo
r nicht-ionisierender Strahlung (NiSG) in Kraft. Seitdem ist es Solarienbetreibern verboten, Minderjährigen die Nut-
zung von Solarien zu erlauben. Das Gesetz stellt auch die Ermächtigungsgrundlage für eine Rechtsverordnung bezüg-
lich Solarien dar. Diese basiert auf den Kriterien des freiwilligen Zertifizierungsverfahrens und befindet sich derzeit im
po
litischen Abstimmungsprozess.
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