ZUSAMMENFASSUNG, SUMMARY, RÉSUMÉ - 13 -
Kerntechnik
Durch die Ableitung radioaktiver Stoffe aus Kernkraftwerken, sonstigen kerntechnischen Anlagen, aus dem ehemaligen
Endl
ager für schwach- und mittelaktive Abfälle Morsleben (ERAM) und der Schachtanlage Asse wird die mittlere
Strahlenexposition der Bevölkerung nur geringfügig erhöht. Die aus diesen Ableitungen nach der „Allgemeinen Ver-
waltungsvorschrift zu § 47 Strahlenschutzverordnung“ ermittelten oberen Werte der Strahlenexposition von Einzelper-
sonen haben die in der Strahlenschutzverordnung festgelegten Dosisgrenzwerte deutlich unterschritten. Gegenüber
200
8 zeigen die berechneten Werte der Strahlenexposition allgemein keine wesentlichen Unterschiede. Der Beitrag der
kerntechnischen Anlagen im Inland sowie im angrenzenden Ausland zur mittleren effektiven Dosis der Bevölkerung der
Bundesrepublik Deutschland (s. vorstehende Tabelle) lag auch 2009 unter 0,01 Millisievert pro Jahr.
Berufliche Strahlenexposition
Personen, die in Bereichen mit erhöhter Strahlung arbeiten, unterliegen der Strahlenschutzüberwachung. Dies betraf
i
n Deutschland im Jahr 2009 ca. 371.000 Personen.
Der Großteil dieser strahlenexponierten Personen wurde mit Dosimetern überwacht. Die mittlere effektive Dosis aller
m
it Personendosimetern überwachten Personen (ca. 334.000) lag 2009 bei 0,13 Millisievert. Bei ca. 85% der überwach-
ten Personen betrug während des ganzen Überwachungszeitraums die Personendosis 0 Millisievert. Bei den Über-
wachten mit einer messbaren Dosis (ca. 51.000 Personen) betrug die mittlere Jahrespersonendosis 0,84 Millisievert
(
Vorjahr: 0,79 Millisievert).
Seit 1. August 2003 ist Luftfahrtpersonal, das in einem Beschäftigungsverhältnis gemäß deutschem Arbeitsrecht steht
und
während des Fluges durch kosmische Strahlung eine effektive Dosis von mindestens 1 mSv im Kalenderjahr er-
halten kann, überwachungspflichtig. Hiervon waren im Jahr 2009 ca. 36.000 Personen betroffen (Vorjahr: ca. 37.000).
Di
e mittlere Jahresdosis dieser Beschäftigten betrug 2,4 Millisievert (Vorjahr: 2,3 Millisievert).
Medizinische Anwendung
Der größte Beitrag zur mittleren effektiven Dosis der zivilisatorischen Strahlenexposition der Bevölkerung wird durch
di
e medizinische Anwendung radioaktiver Stoffe und ionisierender Strahlung verursacht. Daher erhebt das BfS seit
1991 Daten zur medizinischen Strahlenexposition in Deutschland und wertet diese aus. Die wichtigsten Datenquellen
sind dabei die Kostenträger, hauptsächlich vertreten durch die kassenärztliche und kassenzahnärztliche Bundesverei-
nigung und durch den Verband der privaten Krankenversicherung.
Der Beitrag der medizinischen Strahlenexposition lag im Jahr 2008 bei etwa 1,8 Millisievert pro Einwohner. Die nukle-
armedizinische Diagnostik trug etwa 0,1 Millisievert zu dieser Strahlenexposition bei. Der Wert für die Röntgendiagnos-
tik ist im Vergleich zu den für die Jahre 2004 bis 2006 gemeldeten Werten geringfügig niedriger, da nun aktuelle von
den
Ärztlichen Stellen gemeldete Dosiswerte berücksichtigt wurden. Über den Beobachtungszeitraum 1996 bis 2008
ist insgesamt jedoch ein ansteigender Trend für die mittlere effektive Dosis pro Einwohner und Jahr zu verzeichnen.
Die Häufigkeit von Röntgenuntersuchungen in Deutschland hat hingegen über den betrachteten Zeitraum alles in allem
a/jointfilesconvert/439185/bgenommen, wobei im Jahr 2008 durchschnittlich etwa 1,65 Röntgenuntersuchungen pro Einwohner durchgeführt
wurden. Der insgesamt ansteigende Trend für die mittlere effektive Dosis pro Einwohner und Jahr ist im Wesentlichen
auf die stetige Zunahme der Computertomographie (CT)-Untersuchungen zurückzuführen. Die CT trug 2008 zur Ge-
samthäufigkeit der Röntgenuntersuchungen lediglich etwa 8% bei, ihr Anteil an der kollektiven effektiven Dosis betrug
j
edoch rund 60%.
Zwischen 2004 und Anfang 2009 wurde das qualitätsgesicherte und bevölkerungsbezogene Mammographie-Scree-
ning-Programm für alle (symptomfreien) Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren bundesweit eingeführt. Das Mam-
mographie-Screening-Programm wird nun flächendeckend angeboten.
In der nuklearmedizinischen Diagnostik sind die Schilddrüsen- und die Skelettszintigraphie die häufigsten Untersuchun-
gen. Auch die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) als nuklearmedizinisches Untersuchungsverfahren gewinnt
auf
Grund der hohen diagnostischen Aussagekraft des Verfahrens immer mehr an Bedeutung.
Bemerkenswert ist die über den Zeitraum 1996 bis 2008 beobachtete gleichzeitige Zunahme von Magnet- Reson-
zanz-Tomographie (MRT)-, Ultraschall- und CT-Untersuchungen. Die Zunahme alternativer Untersuchungsverfahren
ohn
e Anwendung von Röntgenstrahlen - insbesondere die deutliche Zunahme der MRT - führt somit entgegen der Er-
wartungen nicht zu einer Abnahme der Untersuchungsfrequenz von CT-Anwendungen.
Umgang mit radioaktiven Stoffen in Forschung und Technik
Bei der Anwendung ionisierender Strahlung und radioaktiver Stoffe zu technischen Zwecken und in der Forschung ist
geg
enüber dem Vorjahr keine Änderung eingetreten. Die Strahlenexposition von Einzelpersonen und der Gesamtbe-
völkerung durch technische Geräte wird durch die Bestimmungen der Röntgenverordnung und der Strahlenschutzver-
ordnung begrenzt und ist so niedrig wie möglich gehalten.
Radioaktive Abfälle
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) führt für das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicher-
heit (BMU) jährlich eine Erhebung radioaktiver Reststoffe und Abfälle in der Bundesrepublik Deutschland durch. Hierbei
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