
- 110 - TEIL B - II - KÜNSTLICHE UMWELTRADIOAKTIVITÄT
Teil B
e) Messungen des Bundesamtes für Strahlenschutz
Probenentnahmestellen: Freiburg, Schauinsland
* Jahresmittelwerte: aus den Monatsmittelwerten berechnet und gerundet
< Messwert kleiner Nachweisgrenze
Radiochemie
Im Labor des DWD in Offenbach wurden Luftfilter der Messstationen Berlin, München, Offenbach und Schleswig zur
Best
immung von Sr-90, Uran-, Plutonium- und Americium-Isotopen in Monatsmischproben radiochemisch analysiert.
Für das schwebstoffgebundene U-234 wurden Aktivitätskonzentrationen im Bereich von 0,11 bis 0,44 µBq/m
3
Luft er-
mittelt. Für U-238 wurden Aktivitätskonzentrationen zwischen 0,10 und 0,44 µBq/m
3
Luft festgestellt. Diese Messwerte
lagen im Bereich der natürlichen Schwankungen. Die Nachweisgrenze des Sr-90 wurde mit Werten zwischen 0,07 und
0,83 µBq/m
3
Luft bestimmt. Die Messwerte für Sr-90 sind im Vergleich zu den Vorjahren erhöht. Die Erhöhung geht
mit einer Änderung im Nachweisprozess einher, welche eingeführt wurde, um die Genauigkeit zu verbessern. Gemäß
den Vorgaben des Routinemessprogramms werden für die Alphastrahler in der Luft Nachweisgrenzen von 0,1 µBq/m
3
und für Sr-90 1 µBq/m
3
gefordert. Diese wurden eingehalten.
In der PTB konnten in 2009 keine plausiblen Pu-Messergebnisse ermittelt werden (s. u.). Die Messreihe der Uran-Iso-
tope (Abbildung 2.1.1-7) zeigt auch das Aktivitätsverhältnis A(U-235)/A(U-238), das im Berichtszeitraum im Rahmen
der
Messunsicherheiten immer im Bereich des zu erwartenden natürlichen Verhältnisses lag. Die Aktivitätskonzentra-
tionen a(U-234) und a(U-238) lagen wie im Vorjahr zwischen 0,1 und 0,5 µBq/m
3
. Die Aktivitätskonzentrationen a(U-
235) liegen mit Messwerten zwischen 0,004 und 0,024 µBq/m
3
ebenfalls im Bereich des Vorjahres. Das Aktivitätsver-
hältnis A(U-235)/A(U-238) lag in allen Proben innerhalb der Messunsicherheiten bei dem für Natururan zu erwartenden
W
ert von 4,7%. Die Aktivitätskonzentration a(Sr-90) konnte im Berichtsjahr nicht in allen Monatsproben bestimmt wer-
den, weil der radiochemische Trennungsgang noch nicht optimal an das in Luftstaubproben befindliche Aktivitätsniveau
ange
passt ist.
Die gemessenen Aktivitätskonzentrationen lagen mit 0,04 µBq/m
3
Luft und 0,09 µBq/m
3
Luft im üblichen Bereich.
Ziel der laufenden Arbeiten zur Optimierung eines radiochemischen Trennungsganges für Luftstaubaschen auf Basis
der
Ionenchromatographie ist die weitere Verringerung der radiochemischen Blindwerte. Der Trennungsgang funktio-
niert im Prinzip, jedoch sind die Beiträge der radiochemischen Blindwerte zu den Zählraten, insbesondere der Pu- und
der
Sr(Y)-Messpräparate noch relativ hoch. Sie liegen in der Größe der aus den Luftstaubproben zu erwartenden Zähl-
raten von einigen 10
-3
Impulsen pro Sekunde für Sr-90/Y-90 und Pu-(239+249). Die vom Pu-238 zu erwartenden Zähl-
raten können - je nach Luftstaubmasse der Probe und der erreichten radiochemischen Ausbeute - im Bereich von 10
-
4
Impulsen pro Sekunde liegen.
Im radiochemischen Labor der Dienstelle Freiburg des BfS wurde im Laufe des Berichtsjahres mit dem Umbau zur Mo-
dernisierung begonnen, so dass ab Mai 2009 keine radiochemischen Arbeiten durchgeführt werden konnten. Die zwi-
schenzeitlich angefallenen Proben werden nach Wiederinbetriebnahme des Labors analysiert.
Zeitraum
Aktivitätskonzentration in mBq/m
3
Freiburg Schauinsland
Kr-85 Xe-133 Kr-85 Xe-133
2000 1641
3,4
1692
5,6
2001 1573
5,4
1593
8,0
2002 1604
5,0
1695
5,7
2003 * 1700
7,5
1680
6,5
2004 * 1780
6,0
1790
5,9
2005 * 1690
5,6
1652
4,9
2006 * 1710
6,0
1660
6,5
2007 * 1590
9,3
1550
6,6
2008 * 1610
5,5
1570
5,0
2009 * 1760 3,9 1650 4,2
Januar 1510 3,2 980 < 2,3
Februar 2260 3,7 1890 6,1
März 1950
6,0 1769 6,7
April 1800 3,9 1735 8,7
Mai 1900 4,1 1848 2,9
Juni 2200 4,7 1998 3,2
Juli 1500 < 1,8 1467 1,8
August 1550 2,4 1622 2,7
September 2170 3,5 2132 2,6
Oktober 1530 7,1 1525 8,6
November 1400 3,5 1405 2,4
Dezember 1370 2,9 1396 2,8
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