
ZUSAMMENFASSUNG, SUMMARY, RÉSUMÉ - 11 -
ZUSAMMENFASSUNG
Seit 1958 werden die von den amtlichen Messstellen gemessenen Werte der Radioaktivität in der menschlichen Umwelt
in Form von Vierteljahresberichten, seit 1968 in Jahresberichten veröffentlicht. Diese Berichte enthalten neben den Er-
gebnissen der Überwachung der Umweltradioaktivität Angaben über die Strahlenexposition der Bevölkerung durch na-
türliche und künstliche Quellen. Im Folgenden werden Aussagen gemacht über die Strahlenexposition durch
- Quellen für natürliche und für zivilisatorisch veränderte natürliche Radioaktivität,
-
Kernwaffenversuche,
- die Folgen des Reaktorunfalls von Tschernobyl,
- kerntechnische Anlagen,
- berufliche Tätigkeit,
- medizinische Anwendung,
- Umgang mit radioaktiven Stoffen in Forschung und Technik,
- radioaktive Abfälle,
- Strahlenunfälle und besondere Vorkommnisse.
Seit 2001 enthält der Bericht außerdem Informationen über nichtionisierende Strahlung und Forschungsarbeiten in die-
sem
Bereich.
Die mittlere Strahlenexposition der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2009 ist in der folgenden Ta-
belle nach den verschiedenen Strahlenquellen aufgeschlüsselt. Die mittlere effektive Dosis beträgt etwa 3,9 mSv und
is
t damit im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert.
MITTLERE EFFEKTIVE DOSIS DER BEVÖLKERUNG
DER
BUNDESREPUBLI
K DEUTSCHLAND IM JAHR 2009
* Daten von 2008, Auswertungen von 2010
Natürliche Strahlenquellen
Die natürliche Strahlenexposition setzt sich aus einer externen und einer internen Komponente, verursacht durch na-
türliche radioaktive Stoffe in der Umwelt, zusammen. Zur externen Strahlenexposition tragen im Wesentlichen die Hö-
henstrahlung und die Strahlung des natürlichen Radionuklids K-40 sowie der Radionuklide der natürlichen Zerfallsrei-
hen des U-238 und des Th-232 aus dem Boden und den Gebäuden bei. Die interne Komponente der Strahlenexposition
wi
r
d zum Großteil durch die Inhalation des natürlichen Edelgases Radon und dessen Zerfallsprodukte verursacht, zum
Teil auch durch die Aufnahme natürlicher radioaktiver Stoffe mit der Nahrung einschließlich des Trinkwassers. Typi-
scherweise liegt die jährliche effektive Dosis durch natürliche Strahlenquellen im Bereich von 1 bis 6 Millisievert. Unter
Ver
w
endung der in den EURATOM-Grundnormen festgelegten Dosisfaktoren ergibt sich ein mittlerer nomineller Wert
von 2,1 Millisievert pro Jahr, wofür insbesondere die Inhalation von Radon in Gebäuden maßgeblich ist. Die Unterschie-
de der Exposition durch natürliche Strahlenquellen im jährlichen Vergleich sind gering. Die Einzelbeiträge zur jährlichen
m
i
ttleren effektiven Dosis gehen aus der vorstehenden Tabelle hervor.
Mittlere effektive Dosis in
M
i
llisievert pro Jahr
1. Natürliche Strahlenexposition
1.1 durch kosmische Strahlung (in Meereshöhe) ca. 0,3
1.2 durch terrestrische Strahlung von außen ca. 0,4
bei Aufenthalt im Freien (5 Std./Tag) ca. 0,1
bei Aufenthalt in Häusern (19 Std./Tag) ca. 0,3
1.3 durch Inhalation von Radonfolgeprodukten ca. 1,1
bei Aufenthalt im Freien (5 Std./Tag) ca. 0,2
bei Aufenthalt im Gebäude (19 Std./Tag) ca. 0,9
1.4 durch Ingestion von natürlich radioaktiven Stoffen ca. 0,3
Summe der natürlichen Strahlenexposition ca. 2,1
2. Zivilisatorische Strahlenexposition
2.1 durch Fallout von Kernwaffenversuchen < 0,01
2.2 Strahlenexposition durch den Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl < 0,012
2.3 durch kerntechnische Anlagen < 0,01
2.4 durch Anwendung radioaktiver Stoffe und ionisierender Strahlen in
der
M
edizin* (ohne Therapie)
davon durch nuklearmedizinische Untersuchungen
ca. 1,8
ca. 0,1
Summe der zivilisatorischen Strahlenexposition ca. 1,8
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